Unsere Gründer

Teresa von Avila 1515- 1582

Mit 19 Jahren trat sie in das Karmelitinnenkloster ihrer Heimatstadt ein. Durch intensive Gebetserfahrungen reifte in ihr der Entschluss, mit einigen Gefährtinnen Reformklöster zu gründen, deren Mitgliederzahl begrenzt war. Mit ihren Schriften über das innere Leben gibt sie uns und vielen Suchenden Richtung für das Leben mit Gott. Bis zu ihrem Tod entstanden 17 Reformklöster. 1970 wurde sie von Paul VI. zur Kirchenlehrerin erhoben.

Gedanken von ihr

Gepriesen sei Gott, der mir Leben gab und mich aus einem furchtbaren Tod errettete. Mein Leben erhielt große Kräfte von Gott, der mit mir Erbarmen hatte.

Die Größe Gottes kennt keine Grenzen, und ebenso unbegrenzt sind Gottes Werke.

Mein Herr! Du wahrer und mächtiger Freund! Du hörst nicht auf, denen zu helfen, die dich lieben.

Mein Gott, lass mich unaufhörlich das Lob deiner Erbarmungen besingen!

Vereinigung ist das Einswerden zweier Dinge, die vorher getrennt waren. So sehr hast Du, Gott, uns geliebt, dass wir in Wahrheit von einer solchen Verbindung sprechen können; du gehst sie mit denen ein, die sich noch in der Welt befinden.

Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person: Er liebt alle gleich. Da ist keiner ausgenommen, so schwach er auch sein mag.

Wenn die Seele eins geworden ist mit dem Starken, wird sie durch diese Vereinigung erfahren, wie Stärke auf sie übergeht.

Obwohl ich dich verließ, hast du mich nicht verlassen. Stets hast du mir deine Hand gereicht und mich, wenn ich gefallen war, wieder erhoben. Oft wollte ich diese Hand nicht ergreifen und deine Stimme nicht hören, die mich immer aufs neue rief.

Der Herr möge uns den Weg weisen und uns Kraft verleihen, dass wir graben können, bis wir den verborgenen Schatz finden! Er liegt wirklich und wahrhaftig in uns selbst.

Johannes vom Kreuz 1542-1591

Aus einer armen Familie stammend, trat er mit 21 Jahren bei den Karmeliten in Medina del Campo ein. 1567 begegnete er Teresa von Avila, die ihn für ihr Reformwerk gewann. Zwischen 1577 und 1578 wurde ihm in großem, äußeren Leid eine tiefe Gotteserfahrung zuteil, die ihn dazu anregte, seine Erfahrungen in Gedichten niederzuschreiben, die er später kommentierte, um so auch anderen den Weg zu Gott tiefer weisen zu können. Ein tiefer spiritueller Ordensmann, der trotz seiner eigenen strengen Askese seinen Mitbrüdern und den ihm anvertrauten Menschen Gott als den Geliebten vor Augen stellte.

Lied der Seele, die feiert, dass sie Gott durch den Glauben erkennt
Wie gut weiß ich den Quell, der fließt und strömt:
auch wenn es Nacht ist!

Dieser ewige Quell ist verborgen,
wie gut ich weiß, wo er sein Flußbett hat,
auch wenn es Nacht ist.

Seinen Ursprung weiß ich nicht, denn Ursprung hat er nicht,
doch weiß ich, dass aller Ursprung ihm entspringt,
auch wenn es Nacht ist.

Ich weiß, dass Schöneres es nicht geben kann
und dass Himmel und Erde aus ihm trinken,
auch wenn es Nacht ist.

Ich weiß, so reichlich sind seine Ströme,
dass sie Hölle und Himmel bewässern und die Völker,
auch wenn es Nacht ist.

Der Strom, der aus der Quelle geboren wird:
gut weiß ich um seine Fassungskraft und Allgewalt,
auch wenn es Nacht ist.

Der Strom, der aus diesen beiden hervorgeht:
keiner der beiden - so weiß ich - geht ihm voraus,
auch wenn es Nacht ist.

Dieser ewige Quell ist verborgen
im lebendigen Brot, um uns Leben zu geben,
auch wenn es Nacht ist.

Dort ruft er den Geschöpfen zu,
und von diesem wasser werden sie durchsättigt,
wenn auch im Dunkeln,
weil es ja Nacht ist.

Diese lebendige Quelle, nach der ich mich sehne,
im Brot des Lebens sehe ich sie,
auch wenn es Nacht ist.

Teresa von Ávila
Teresa von Ávila
Johannes vom Kreuz
Johannes vom Kreuz