3. Adventssonntag

Bekenntnis

3. Advent (c) Bild von Myriams-Fotos auf Pixabay
3. Advent
Datum:
So. 13. Dez. 2020

Wir haben Advent begriffen und verstanden an den letzten Sonntagen als die Begegnung des Menschen, das Unterwegs des Menschen zum Letzten, zum Absoluten, zum Herrgott.

Aus dieser Begegnung mit dem Letzten und Endgültigen trifft uns heute eine dritte Adventsbotschaft. Da steht wieder die herbe Gestalt des Johannes, gegerbt von den tausend Einsamkeiten der Wüste, geweiht und innerlich geformt von den tausend anderen Einsamkeiten der Begegnung mit dem Herrgott, der Weihe, der Sendung, der Berufung.

Und da stehen sie vor ihm und fragen: Wer bist du?

Und das ist die dritte Botschaft des Advents, und die heißt Bekenntnis. 

Klare Frage und klare Antwort. Da steht Johannes, eine Gewalt, die Herzen zu rühren. Und da stehen sie nun und fragen die verführerischste Frage, die immer wieder an Menschen gestellt wird: Bist du der Messias? Bist du der Prophet? Bist du der Heilige der letzten Tage? Viele sind der Verführung unterlegen, weil sie im Innern nicht ehrlich genug waren zu bekennen: Nein.

Denn das ist die erste Grundlage eines jeden Bekenntnisses: die Bescheidenheit, das Wissen um die Grenzen.

Das ist die eine Seite. Und die andere, die jeden von uns angeht, die jeden Menschen persönlich anspricht: Wer bist du? Es ist klar und eindeutig gefragt. Und einmal, wenn wir vor dem Absoluten stehen werden, da wird diese Frage wie ein Blitz unser Dasein durchschneiden und sichtbar machen, was da an Echtem ist und was Maskerade war. Und dieser Blitz der Prüfung, der muss immer wieder jetzt schon unser Sein durchzittern und von der eigenen Ehrlichkeit her, dass die Frage “Wer bist du?“ an uns selbst gestellt wird, nicht nur von denen draußen.

Wenn der Christ gefragt wird oder sich fragt:“ Wer bist du?“dann ist das eine Frage an seine Wirklichkeit: Bist du dieser Mensch, von dem es heißt, seine Sorgen sind bei Gott; von dem es heißt, sein Herz und seinen Geist erfüllt ein Friede, der alles Begreifen übersteigt?

Dass wir doch wieder diese Menschen seien, innerlich randvoll angefüllt mit der persönlich hereingebeteten und hereingerungenen Wirklichkeit und Fülle unseres Gottes!    

 ( Zusammenfassung aus: Alfred Delp- in Freiheit und in Fesseln)