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Drei Könige (c) Dieter Schütz / pixelio.de
Drei Könige
Datum:
Mi. 6. Jan. 2016
Die Weisen
Es ist nebensächlich, ob es wirklich Könige waren oder irgendwelche Häuptlinge aus dem Osten oder angesehene Astronomen.

Sie trugen die Weisheit und die Sehnsucht ihrer Völker in ihren Herzen. Und sie trugen die Weisheit und die Sehnsucht ihrer Völker an den Ort der Begegnung und Erfüllung. Durch die Wüste, durch die Königspaläste und Gelehrtenstuben und Priestergemächer Jerusalems- in den Stall.

Auch hier geht es um den Typ. Ähnlich wie bei den Hirten liegt das Geheimnis dieser Menschen offen und einfach geschichtet da. Es sind dies die Menschen mit Hunger und Durst nach dem Endgültigen. Richtig Hunger und Durst.
Was das heißt, weiß ich jetzt. Sie sind der entsprechenden Entschlüsse fähig. Sie ordnen das Leben seinen Endgültigkeiten unter.
Das ist ihr Geheimnis: Ernst des Fragens, Unerschütterlichkeit des Suchens, Größe der Hingabe und Anbetung.
Und das ist zugleich ihre Botschaft an uns und ihr Gericht über uns.
Nach was fragen wir schon !
Und wo glüht noch diese echte Leidenschaft, die keine Wüste scheut und keine Fremde, keine Einsamkeit und kein Lächeln derer, die den Gläubigen für einen Toren halten. Nur an dieser Leidenschaft, der sich ihr Herz verschrieben hat, wächst diese Unermüdlichkeit , die auch dann noch weise und königlich in die Knie sinkt, wenn das Ende der langen Fahrt nur im Stall sich auftut. Sie sehen tiefer und begreifen das Endgültige. Hundert Nöte des Geistes und Herzens haben sie zum Glauben befähigt und zur Anbetung geweiht.

Text: Alfred Delp, aus: In Freiheit und in Fesseln